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BB 2021, 681
 

Im Blickpunkt

Abbildung 12

“Frauen in den Vorständen von Unternehmen wirken sich positiv auf deren Wert aus. Ausschlaggebend hierfür ist, dass eine Frauenquote in der Unternehmensführung vor allem den Abbau ineffizienter Unternehmensprozesse zur Folge hat”, heißt es in einer PM des ZEW Mannheim vom 5.3.2021 zu einer aktuellen Untersuchung von Wissenschaftlerinnen des ZEW Mannheim und der New Economic School in Moskau. Für zehn Prozentpunkte Frauenanteil im Vorstand steige das Verhältnis von Marktwert des Eigenkapitals zu Vermögenswerten um etwa 5,3 Einheiten. Diese Steigerung des Marktwerts des Eigenkapitals führten die Wissenschaftlerinnen nicht auf einen gestiegenen Verschuldungsgrad oder eine höhere Dividendenausschüttung zurück, sondern machten dafür ein geringeres “Empire Building” verantwortlich. Beim Empire Building rücke das Interesse von Führungspersonen am externen Unternehmenswachstum in den Vordergrund, z. B. durch die Bildung eines Konzerns, der Erhöhung von Vermögenswerten oder einer Fusion. Empire Building könne sich negativ auf das Unternehmen auswirken, wenn es lediglich auf die Kontrolle der Ressourcen und des Einflusses abziele, anstatt v. a. eine optimale Ressourcenverteilung, Gewinnmaximierung und das Handeln im Sinne der Aktionärsinteressen anzustreben. In der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung werde es bislang eher männlichen Führungskräften zugeschrieben. Good News also zum internationalen Frauentag, der am 8.3. begangen wurde, sollte man meinen. Doch eine PM der KfW zu einer neuen Studie von KfW Research, ebenfalls vom 5.3.2021, dämpft den Optimismus sogleich wieder: “Frauen sind als Chefinnen kleiner und mittlerer Unternehmen weiterhin unterrepräsentiert, ihre Zahl steigt im Corona-Jahr 2020 nur gering”, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. “Die seit Jahren bestehende Zurückhaltung von Frauen bei Gründungen bremst den Zuwachs an Unternehmenslenkerinnen perspektivisch. Die stärkere Betroffenheit der weiblichen jungen Selbständigen durch die Folgen der Corona-Eindämmungsmaßnahmen dürfte für einen weiteren Dämpfer sorgen. Dass die Führungsetagen des Mittelstands absehbar stärker weiblicher werden, ist wenig wahrscheinlich.”

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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