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BB 2022, 1770
 

Im Blickpunkt

Abbildung 7

“Die deutsche Wirtschaft setzt weiterhin stark auf den Klimaschutz und will zu großen Teilen die Ziele der Politik übertreffen”, heißt es in einer PM des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom vom 27.7.2022. Fast die Hälfte der Unternehmen (45 %) wolle bereits bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein – weitere 37 % bis 2040. Die Digitalisierung werde dabei eine große Rolle spielen: Jedes Unternehmen, das eine konkrete Nachhaltigkeitsstrategie verfolge (52 %) oder plane (37 %), integriere darin digitale Technologien. Bei einem Viertel (24 %) seien digitale Technologien für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sogar entscheidend. Bei 27 % hätten sie “große Bedeutung” und bei 42 % “eher große Bedeutung” – das seien in Summe 93 %. Lediglich bei 4 % der Unternehmen hätten digitale Technologien und Anwendungen eine “eher geringe Bedeutung” für die Umsetzung der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie. Das seien Ergebnisse einer Befragung von 506 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland. “Deutschland muss den Verbrauch von Öl, Gas und Kohle massiv senken – nur so können der CO2-Ausstoß gesenkt, die Klimaziele erfüllt und die Abhängigkeit von Russland beendet werden. Das wird ohne eine drastisch gesteigerte Energieeffizienz mithilfe digitaler Technologien nicht gelingen”, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. In einer aktuellen Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger “The digital dilemma – Why companies struggle to master digital transformation”, für die mehr als 50 Verantwortliche auf Vorstandsebene aus führenden Unternehmen zahlreicher Branchen befragt wurden, geben jedoch mehr als zwei Drittel an, ihr Unternehmen begegne Herausforderungen im Wandel zur digitalen Organisation. Laut PM Roland Berger vom 14.7.2022 gaben 68 % der befragten Unternehmen an, dass das digitale Dilemma auf sie zutrifft; sie kämen mit der digitalen Transformation nicht gut voran – branchenübergreifend. Die Hauptgründe dafür seien fehlendes technologisches Know-how (62 %) und eine unzureichende Verwaltung des digitalen Portfolios (46 %). 60 % der Befragten beschrieben die IT-Systeme ihres Unternehmens als komplex, drei Viertel davon hielten sie sogar für nicht mehr überschaubar. Nur 6 % der Verantwortlichen gäben an, ihre Systeme seien schlank und gut handhabbar.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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