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BB 2025, 1001
 

Im Blickpunkt

Abbildung 10

“Die Zweifler an der Zukunftsfähigkeit Deutschlands sind in der Mehrheit”, heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 21.4.2025. 52 % der Arbeitnehmer in Deutschland hielten den Standort aktuell für nicht zukunftsfähig. Wer in der freien Wirtschaft tätig sei, bewerte diesen Faktor noch deutlich negativer (56 %) als Personen, die im öffentlichen Dienst (43 %) angestellt seien – wo die Optimisten dominierten. Und während bei jüngeren Arbeitnehmern bis 35 Jahren die Optimisten mit 59 % in der Mehrheit seien, seien es bei den älteren Befragten bis 65 Jahren nur 43 %, die die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland positiv bewerteten. Gerade einmal 12 % der Befragten sähen eine Verbesserung der wirtschaftlichen Perspektiven Deutschlands in den vergangenen fünf Jahren. Gehe es um die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik im internationalen Vergleich, sagten zwar 54 %, dass sie die heimischen Unternehmen als sehr oder eher konkurrenzfähig ansähen. Dies bedeute im Umkehrschluss allerdings auch, dass 46 % der Arbeitnehmer hierzulande der gegenteiligen Meinung seien. Bei Beschäftigten in der freien Wirtschaft (51 %) sei das Vertrauen in den Standort Deutschland zudem weniger stark ausgeprägt als insgesamt. Das seien Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten EY-Jobstudie, für die mehr als 2 000 Arbeitnehmer in Deutschland repräsentativ befragt würden. Die gefühlte mangelnde Zukunftsfähigkeit wirke sich auch auf die Wahrnehmung der Jobsicherheit aus. So sage ein Drittel der Befragten (33 %), dass Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen voraussichtlich verloren gehen würden – oder dass entsprechende Schritte und Programme zum Abbau sogar schon eingeleitet worden seien. Trotz der kritischen Beurteilung sähen die Befragten auch positive Aspekte: So nenne fast jeder zweite Befragte qualifizierte Arbeitskräfte (49 %) als großes Plus hierzulande. Auch eine hohe Lebensqualität (39 %) und stabile politische Rahmenbedingungen (36 %) zeichneten Deutschland in den Augen der Befragten aus. Auf der anderen Seite fänden sich dagegen (zu viel) Bürokratie (68 %), hohe Energiekosten (60 %) und Fachkräftemangel (45 %) als größte Schwächen des Standorts Deutschland. Die Studie ist unter www.ey.com kostenlos abrufbar.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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