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DIVRUW 2025, 1
Bauer-Glück/Hofbauer/Moir/Suhr/Wittlich 

Herzlich willkommen zur 8. Ausgabe von “Diversity in Recht und Wirtschaft” (DivRuW)

Abbildung 1

Tanja Bauer-Glück

Abbildung 2

Christoph O. Hofbauer

Abbildung 3

Dr. Joshua Moir

Abbildung 4

Dr. Valérie V. Suhr

Abbildung 5

Anna Louisa Wittlich

Liebe Leser*innen,

vor einem Jahr haben wir Sie hier mit dem Versprechen begrüßt: “Wir sind gekommen, um zu bleiben!” – und es könnte auch für dieses Jahr kaum passender sein!

Wenn allerorts DEI-Programme zurückgefahren werden, in den USA trans* Personen aus der Geschichte getilgt werden und die Sprachpolizei Wörter wie “multicultural”, “LGBTIQ”, “gender” oder auch “climate change” verbieten möchte; wenn im deutschen Wahlkampf Menschen mit anderen politischen Ansichten pauschal als “linksgrüne Spinner” diffamiert werden; wenn in Österreich Schwule von Rechtsextremen in hinterhältige Fallen gelockt werden, um sie zu misshandeln; wenn in Ungarn die Pride Parade verboten wird; wenn . . . die Liste könnte leider mittlerweile mehrere Seiten füllen, die eben erwähnten Beispiele sind nur Schlaglichter all dessen, was gerade falsch läuft.

Wenn all das passiert, dann müssen wir erst recht dagegenhalten, müssen laut bleiben und vermutlich noch lauter werden! Denn: das Einstehen für Grundwerte und Menschenrechte sind keine Meinung, sondern “unantastbar”. Diskriminierung ist nicht etwa eine Ansicht, die gleichwertig wie Antidiskriminierung zu tolerieren ist. Der grassierende Hass, die Menschenverachtung und die Diskriminierung, die gerade wieder rasant zunehmen und sich bis in die vermeintliche Mitte der Gesellschaft und der Politik durchgefressen haben – sie reißen tiefe Gräben in unsere Gesellschaft.

Die Begründung für die Abkehr von DEI-Maßnahmen ist ganz häufig, dass es “nicht mehr die Zeit” wäre, dass diese Programme nicht mehr wirklich nötig oder gewünscht wären. Angesichts der vielen Vorfälle, von denen oben einige Erwähnung fanden, ist doch gerade jetzt die Zeit für Diversity, Antidiskriminierung und Minderheitenschutz. Wer will uns denn weismachen, dass aktuell nicht die Zeit ist? Sind das vielleicht jene Menschen, die von Diskriminierung profitieren? Sind das vielleicht diejenigen, die mit kolonialistischen, rassistischen, sexistischen, ableistischen, homophoben, klassistischen und durch und durch diskriminierenden Praktiken und Strukturen Millionen verdienen? Natürlich wollen die an ihrem profitablen Narrativ festhalten. Aber sie sind nicht alle – es gibt auch noch viele, viele “Minderheiten”, die letztlich die Mehrheit der Gesellschaft darstellen. Und wenn diese Minderheiten sich zusammentun, wenn wir alle für unsere Rechte einstehen, sie verteidigen und sie ggf. zurückerkämpfen – dann definieren wir, dass aktuell eben doch die Zeit für Diversity ist.

Die Zeit ist jetzt! Nutzen wir sie!

Und deshalb wollen wir Ihnen auch weiterhin viele vielfältige Artikel zu all den spannenden DEI-Themen in der Diversity in Recht & Wirtschaft bieten. Unser Anspruch ist es dabei nicht, auf jegliche transatlantischen Androhungen oder Ankündigungen sofort zu reagieren – denn jenseits davon gibt es auch noch viele andere spannende Themen. Und dennoch werden wir uns auch mit den Schreihälsen der aktuellen Zeit beschäftigen (müssen).

Die Zeiten sind schwierig genug, bleiben wir deshalb umso optimistischer und arbeiten wir für eben diese bessere Zukunft!

Tanja Bauer-Glück, Christoph O. Hofbauer, Dr. Joshua Moir, Dr. Valérie V. Suhr & Anna Louisa Wittlich

 
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