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ZLR 2024, 309
Kutschke 

50 Jahre Lebensmittelrecht – 50 Jahre ZLR

Torsten Kutschke, Gesamtverlagsleiter Fachmedien Recht und Wirtschaft in der dfv Mediengruppe, Frankfurt

Kaum vorstellbar, dass es das Lebensmittelrecht schon vor dem erstmaligen Erscheinen der “ZLR – Zeitschrift für das gesamte Lebensmittelrecht” gegeben haben könnte. Denn fast alle wesentlichen Entscheidungen und alle wichtigen juristischen Trends und Bestandsaufnahmen haben als Zeitschriften-Quelle die ZLR. Wird uns als Verlag doch oft gesagt, dass die ZLR “das Zentralorgan” der Branche sei und jeder, der etwas zu publizieren hat, es am besten in dieser Zeitschrift veröffentlichen mag.

Damals, von Klaus Kottmeier maßgeblich gefördert und gegründet und später von Herbert Erdmann weitergeführt, ist der Titel nach wie vor zeitlos. Mit allem, was dazu gehört. Insbesondere der graphischen Gestaltung. Während viele andere Medien (oftmals berechtigterweise) einen Relaunch erlebt haben, hat die ZLR bis auf die orange unterlegte linke Spalte noch immer ihre Originaloptik behalten.

Zum ersten Redaktionsbeirat gehörten damals Dr. Hans-Jörg Koch, der dem Gremium immer noch angehört (!), Walter Zipfel, damals Richter am Bundesgerichtshof, Dr. Dieter Eckert, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit, Prof. Dr. Rudi Franck, Erster Direktor beim Bundesgesundheitsamt in Berlin, Dr. Karl-Heinz Kiesgen vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V., Oberstaatsanwalt a. D. Dr. Karl-Heinz Nüse, Dr. Dr. Hanno Schulze, Privatdozent an der Universität München, Rechtsanwalt Peter-Paul Ortmann von der Arbeitsgemeinschaft der Lebensmittel-Filialbetriebe e. V. und Dr. Johann Anton Pernice, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Lebensmittel-Einzelhandels e. V. Die Chefredaktion lag bei Dr. Holger Ellrich.

Die ZLR erschien damals noch vierteljährlich, der Verlag saß in der Frankfurter Schumannstraße und im Impressum war noch ein Fernschreiber als Kontaktmöglichkeit genannt. Das Jahresabo kostete 96 Mark. Zwar gab es damals schon eine “Anzeigenleitung”, die Erstausgabe musste gleichwohl ohne jegliche Werbung auskommen. Überraschenderweise auch ohne Abo-Anzeige für's neue Heft.

Auch das Vorwort scheint zeitlos zu sein. Heißt es da doch sinngemäß, dass die Bedeutung lebensmittelrechtlicher Vorschriften und Probleme in den letzten Jahren stark zugenommen habe. Womit sich das Lebensmittelrecht zu einem Rechtsgebiet entwickelt habe, das Lebensqualität und Wohlergehen des Bürgers bis in die Einzelheiten des täglichen Lebens beeinflusst. Somit sah sich der Verlag “veranlasst, mit seinen publizistischen Erfahrungen im Feld der Ernährungswirtschaft den Gedanken einer solchen Fachpublikation aufzugreifen . . .”

ZLR 2024 S. 309 (310)

Themen der allerersten Ausgabe waren u. a. “Lebensmittelrecht: Begriff und Zweck, Grundlagen und Inhalt – Eine Einführung” (Zipfel), ein auch heute noch aktuell anmutender Aufsatz von Eckert “Die Harmonisierung des Lebensmittelrechts in der Europäischen Gemeinschaft und im Codex Alimentarius” sowie von Schulze “Zum Recht des Verbrauchers auf Gesundheitsschutz im Lebensmittelverkehr”.

Eigene Rubriken gab es für die Gesetzgebung – und in einem Anhang wurde die Preisangaben-Verordnung veröffentlicht.

Stolpern musste man sicher über den Rubriktitel “Miszellen”. Womit man Kurztexte in Zeitschriften bezeichnet hat, die nicht den Umfang eines Aufsatzes erreichen. Hier wurden u. a. die Ergebnisse der “Welt-Sojaeiweiß-Konferenz” mit immerhin 1.100 Teilnehmern aus 46 verschiedenen Ländern vorgestellt. Oder unter der Überschrift “Qualitätskriterien der Nahrung” eine Tagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Schweizer Gesellschaft für Ernährungsforschung publiziert. Oder der 3. Weltkongress für Medizinisches Recht. 

Gesetzgebung und Anhänge finden sich seltener in den aktuellen Ausgaben. Miszellen (unter der Überschrift zumindest) sind ebenfalls rar. Aber die wichtigsten Abhandlungen, die relevanteste und kommentierte Rechtsprechung und eigene Stellungnahmen und Berichte machen auch heute noch die Exzellenz und das hohe Ansehen der ZLR aus.

Der Verlag dankt ganz herzlich – und ganz ausdrücklich – der wunderbaren und hochgeschätzten Redaktion, zuletzt über viele Jahre hinweg Herrn Dr. Carl von Jagow, aktuell Dr. Tobias Teufer und natürlich Dr. David Zechmeister und Henri Söderblom.

Die Redaktion hat langjährige Begleiter aus dem Kreis des Beirats und der Redaktion darum gebeten, uns ihre Gedanken zum runden Jubiläum mitzuteilen. Über die Rückmeldungen, die auf den nächsten Seiten zu lesen sind, haben wir uns sehr gefreut.

Auf die nächsten 50!

 
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